Fettstoffwechselstörung

1 Definition

Als Fettstoffwechselstörung bezeichnet man eine Verschiebung der Zusammensetzung der
Blutfette (Lipide bzw. Apolipoproteine). 

Diese kann hervorgerufen werden durch eine Gruppe von veschiedenen Krankheiten, die den Stoffwechsel von Lipiden (Triglyzeride, Cholesterin, Phospholipide) bzw. (Apo-)Lipoproteinen (Chylomikronen, VLDL, LDL, HDL) im Blutplasma betreffen.

2 Einteilung

2.1 ...nach Veränderung der Lipide

  • Hyperlipidämie
  •         Hypercholesterinämie (nur erhöhtes Cholesterin)
  •         Hypertriglyzeridämie (nur erhöhte Triglyceride)
  •         Kombinierte Hyperlipidämie (erhöhtes Cholesterin und erhöhte Triglyceride)
  • Hypolipidämie

2.2...nach Veränderung der Lipoproteine

  • Hyperlipoproteinämie (meist erhöhtes LDL)
  • Hypolipoproteinämie (meist erniedrigtes HDL)
  • Dyslipoproteinämie (viel LDL und wenig HDL)

3 Ursachen

Es gibt zahlreiche Ursachen für veränderte Blutfettwerte. Man unterscheidet reaktiv-physiologische Formen, sekundär-symptomatische Formen und primäre (hereditäre, familiäre) Lipidstoffwechselstörungen. Einige wichtige Beispiele sind:

  • Erbkrankheiten (familiäre Hypercholesterinämie, familiäre Hypertriglyzeridämie, familiäre Dysbetalipoproteinämie, ect.)
  • Diabetes mellitus
  • Übergewicht
  • Alkoholismus
  • Essstörungen
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Pankreatitis
  • nephrotisches Syndrom (Verlust von Lipoproteinen)
  • Lebererkrankungen (gestörte Bildung von Lipoproteinen)
  • Schwangerschaft
  • Einnahme bestimmter Medikamente (zum Beispiel Glucocorticoide, antiretrovirale Wirkstoffe bei HIV-Therapie, ect.)

4 Therapie

Vorrangige Maßnahmen sind Lebensstiländerungen: mehr Bewegung und sportliche Aktivität sowie Gewichtsreduktion. Desweiteren pharmakologische Therapie: je nach Typ mit HMG-CoA-Reduktasehemmern (Statinen), Niacin, Fibraten, Colestyramin, Ezetimib oder anderen Wirkstoffen.

Quelle: DocCheck